06. Januar 2024

Skandialöser Winter-OL (aus Sicht der Organisatoren)

An einem Novembertag bei einem feinen Raclette bei Röthlisbergers zu Hause haben wir (Dänu, Core und Jas) den Emmentaler-OL 2023 Revue passieren lassen. Da das Organisieren dieses Laufes uns Spass gemacht hat und es ein erfolgreicher Anlass war, waren wir voller Energie und Elan, etwas anderes zu organisieren. Dänu hatte die Idee, den Skandialösen Winter-OL aus dem Winterschlaf zu erwecken. Im Jahr 2024 werden im Fouzwald nämlich zwei neue Forstwirtschaftsstrassen geplant. Dies veranlasste uns, die Karte nochmals zu benutzen, eben bei diesem geplanten Winter-OL. Dänu und dann Core begannen mit der Bahnlegung, es entstanden vier interessante und anspruchsvolle Bahnen! Lange hatten wir nur sehr wenige Anmeldungen, dies lag, so vermute ich, an Herrn Bucheli von SRF Meteo. Die Wetterprognose lautete: Regen und Starkwind! Zwischenzeitlich hatte sich Dänu bei einem Sturz auch noch seine Schulter verletzt. Wir waren dann alle drei einige Tage etwas weniger voller Energie! Doch das Glück war trotz allem auf unserer Seite. Herr Bucheli hatte sich nämlich geirrt, zu pessimistisch war seine Prognose. Sonne war nun angekündigt und Dänus Rotatorenmanschette war nicht rupturiert, sondern «nur» gequetscht. Innerhalb weniger Tage hatten sich dann über 50 Läufer angemeldet. Nun waren wir drei wieder motiviert und die Energie kam zurück! Als ich am Wettkampftag aufstand, war nicht eine Wolke am Himmel, ein traumhafter Wintertag war es. Schnell packte ich all meine Sachen, wie immer auch sehr viele Odlo’s. Core und ich fuhren dann zusammen ins Materiallager und überfüllten das Auto mit allem, was uns sinnvoll erschien. Anschliessend fuhren wir Richtung Fouzwald. Ich wurde langsam etwas nervös. Der Grund war simpel und lautete: Postensetzen! Ganz nach dem Motto «selbst ist die Frau» hatten wir zwei entschieden, die Hilfe von Stöffu nicht in Anspruch zu nehmen und die Posten alleine zusammen mit Christian Oswald zu setzen. Christian, als einziger Mann in Unterzahl, haben wir (sicher aber nicht aus bösem Willen) die weiten und schweren Posten zugeteilt. Dies bot sich so an, weil er ein Velo dabeihatte und so schneller zuhinterst im Wald war. Ich hatte das Gefühl, die Zeit rennt uns davon, es war nämlich schon 11.45 Uhr. Core und ich überlegten uns eine speditive und sichere Strategie, die restlichen 13 Posten in den Wald zu bringen innert einer Stunde. Strategie: Core liest Karte und Jas spielt Lastesel! Dieses Vorgehen hatte sich bestens bewährt, zügig kamen wir voran. Jedoch nicht ganz problemlos. All die Kuppen hatten es in sich und die Marksteine waren gut getarnt. Ich sah zu viele mögliche Objekte, Pfifferlinge und spezielles Moos. Core fand dann souverän die richtige Kuppe. Da tauchte am Horizont ein blau gekleideter Mann namens Christian auf. Er war auf der Suche nach einem Postennetz, seines war auf mysteriöse Weise im Auto liegen geblieben. Ich war froh, meine Karte loszuwerden, hatte ich doch Mühe mit dem Postensetzen. Das Abenteuer ging weiter, Christian meinte, wir sollten langsam etwas Gas geben. Diesen Rat befolgten wir dann alle drei. Pünktlich standen alle Posten im Wald. Christian ging dann seinen Familienpflichten nach und direkt wieder an den Start zu den Kindern. Core machte den «Verpflegungstisch» parat. Es gab leckeren Tee, Punsch oder einen Kaffee. Einige Skandialer hatten gebacken. Ich hatte den Auftrag bei Posten 55 Fähnchen zu stecken, dort war bereits geholzt worden und es war nicht ersichtlich, wo genau der zum Posten führende Weg eine Kurve macht. Auf dem Weg dorthin traf ich Dänu, welcher Taxidienst hatte an diesem Tag. Die Verletzung an der Schulter liess es nicht zu, dass er Posten setzen oder einziehen konnte. Zudem hatte er einen Ruhetag hart verdient nach dem zeitintensiven Ressort «Bahnlegung» am Emmentaler-OL und als Initiant und Mitorganisator des Winter-OL’s. Nun waren wir alle auf dem Parkplatz beim ehemaligen Restaurant Bäregghöhe. Die Skandialer trafen langsam (oder besser gesagt schnell) ein. Sämu hatte viel zu tun und Grossandrang bei der Anmeldung. Viele Familien mit Kindern starteten. Souverän arbeitete er die Warteschlange ab. Chrige Lehmann machte sich auf den Weg zum Start, sie hatte nämlich die spannende Aufgabe erhalten, dort nach dem Rechten zu schauen. Denn man weiss ja nie, was die Skandialer so treiben! Ich gönnte mir nun eine Pause und verpflegte mich. Anschliessend marschierte ich zum Start und schaute, dass auch noch Chrige starten konnte. Die Stimmung war während des ganzen Tages sehr entspannt, alle waren gut gelaunt und man hatte die Gelegenheit mit Leuten zu sprechen, die man lange nicht gesehen hatte. Die Sonne trug sicherlich auch viel dazu bei, dass alle lange verweilten. Nach und nach kamen Läufer ans Ziel. Schon war es dann an der Zeit, die 26 Posten wieder einzuziehen. Diesmal wurde Christian verschont, Sabrina hatte sich netterweise zur Verfügung gestellt, die weiten Posten zu holen. Meine Schwester, noch fit in den Beinen, rekrutierten wir auch zum Einziehen. Core und ich übernahmen die restlichen Posten. Mein Fazit: Posten einziehen ist schöner als Posten zu setzen und mir fehlt es an Kraft in den Armen! Streits, Ursula, Sämu und evtl. auch noch andere waren so lieb und halfen beim Aufräumen, bereits als wir noch im Wald waren. So war schnell alles an der richtigen Stelle. Wir beluden das Auto wieder und fuhren zurück ins Materiallager. Müde waren wir, jedoch sehr glücklich über diesen schönen gelungenen Tag. An dieser Stelle ein grosses «Merci» an alle stillen Helfer und insbesondere meinen OK-Kollegen Core und Dänu für die stets gute Zusammenarbeit, auch am Emmentaler-OL konnten wir uns stets aufeinander verlassen.

 

Jasmin Jenni